Hübsche Bilder mit  hübschen Motiven reizen mich schon länger nicht mehr. So kaufte ich mir ein altes Porst Objektiv, denn

der Retro-Trend der letzten Jahre ist auch auf die Fotografie übergeschwappt. Immer mehr Fotografen adaptieren 40 Jahre alte Objektive auf ihre moderne Digitalkamera.

Sind die alten Gläser aus dem Analog-Zeitalter nur ein kurzer Trend oder sind sie eine Alternative zu den aktuellen Modellen? Stören die Farbsäume, die Objektivfehler, oder schätzt  man sie ?

Analoge-Objektive: Sind es fast vergessene Schätze, oder doch Altglas?

Ein analoges Objektiv kann für wenig Geld und einem Adapter,  an eine moderne Kamera angebracht werden.

Für mich sind sie echte Schätze, die meine Kreativität fördern und wundervolle, vor allem träumerische Bilder machen können.

Viele legen sich vor Ort immer weniger fest, wie das Foto letztendlich aussehen soll. Dann bearbeiten wir am  Ende mit einer Software, was das Zeug hält. Alles muss passen, die Schärfe, der Weißabgleich…… Man kennt das alles.

Mich fasziniert der Bildlook aus analogen Zeiten. Jeder Film erzeugte charakteristische Farbtöne. 

Doch der  Farblook ist  nicht alles. Die Objektive waren damals einfach anders. Daher genügt nicht, nur schnell ein paar Presets ( z.B. die beliebten analogen NIK Filter) in der Nachbearbeitung über seine Fotos zu schieben. Der alte, analoge Anklang wird sich dadurch sicher nicht herstellen lassen.

Der Reiz Neues mit  Altem zu verbinden ist ein Trend, der bei vielen Fotografen auch dazu geführt hat, sich mit “alten Gläsern” auseinanderzusetzen.

Alte Objektive erzeugen “einen ganz bestimmten Look”,den man mit keinem anderen Objektiv entwickeln kann. Auch die besondere Art des Bokehs hat  einen großen Einfluss auf das Bild. Wenn  die Eigenart eines Objektivs sehr gut mit dem persönlichen Stil harmoniert, wird man dieses Objektiv ganz sicher schätzen.

Es gab  damals an den Objektiven noch keinen Autofokus, man muss immer manuell fokussieren..

Ich brauche immer etwas Zeit, bis ich auch genau den Punkt fokussiert habe, den ich wirklich ( halbwegs) scharf abgebildet haben will. Bei ruhigen Motiven kein Problem, aber schon wenn der Wind weht, kommt man ins schwitzen.  Mehr  Bokeh wird höher bei Offenblende. 

Das Fotografieren mit analogen Objektiven ist reizvoll  – auch mit den neuen digitalen Kameras. Damit können wir die jahrelang ungenutzten Schätzchen wieder einzusetzen, oder für lau bei Ebay kaufen. Die  manuelle Fotografie entschleunigt auch .

Es ist auch ein haptisches Erlebnis, wenn man alles manuell fokussieren muss.

Das Ergebnis ist natürlich eine Geschmacksfrage und das komplett ohne, oder nur geringem, Nachbearbeitungsaufwand.

Lass es am Ende einfach mal so, wie es ist.

Nichts muss perfekt sein,  lass es gut sein.