Was ist abstrakte Kunst? Kurz und prägnant auf den Punkt gebracht:

Abstrakte Kunst ist Kunst, die nicht versucht, eine genaue Darstellung einer visuellen Realität zu schaffen, sondern Flächen, Linien, Farben, Formen, Texturen und gestische Zeichen verwendet, um ihre Wirkung zu erzielen“  ( aus Kunstplaza.de) 

Unzählige Fotos werden gemacht, und die meisten nicht einmal eine Sekunde lang betrachtet: „Schau!” – „Schön!” – … und das war’s auch schon.
Solche Fotos meine ich nicht, wenn ich von kreativen Fotografien spreche. Wirklich intensiv hinzusehen braucht Zeit.

Die Abstrakte Fotografie ist vielseitig und lebendig. Es gibt viele Faktoren, die zu einem gelungenen abstrakten Kunstwerk beitragen, egal ob es gemalt oder fotografiert wurde. Es ist entscheidend, die Abstraktion anhand ihrer wichtigsten Eigenschaften Gestalt, Form, Textur, Schlichtheit, Bildausschnitt/Nähe und Farbe zu verstehen. (Abstrakte Fotografie – Beispiele und wichtigste Elemente der Abstraktion (daskreativeuniversum.de)

Nicht der Gegenstand ist wichtig, sondern die Wirkung die das Bild ausübt. Das gestische Bild sieht oft leichter aus als es darzustellen ist. Das Motiv ist nicht auf den ersten Blick erkennbar. Farben, Formen und Strukturen berühren einander. 

Das Foto soll für sich allein betrachtet und geschätzt werden.  Man soll sich nicht die Frage stellen müssen, „Wovon handelt dieses Foto eigentlich?“.

Das völlige Fehlen  der Verbindung zum realen Foto macht es zur reinsten Form der Abstraktion.

Füße im Sand – Nase im Wind – Salz auf der Haut.

Durch eine spezielle Aufnahmetechnik ist es möglich, auch Fotografien auf diese grundlegenden abstrakten Eigenschaften zu reduzieren. So eine Beschränkung lässt einen bewusster als sonst darauf achten, wie das „optische Gewicht” der Bildelemente zusammenspielt. Keine Details lenken davon ab.  (subhash.at)

 

Diese  Art der Fotografie , ICM, kann man auch  als „reine Kunst“ verstehen, da die Motive ausschließlich aus dem Kopf des Fotografen stammen und nicht in der realen Welt kopiert werden können.

Das völlige Fehlen eines Bezuges und auch sonst jeglicher Verbindung zur natürlichen Welt macht es quasi zur reinsten Form der Abstraktion.

Vielleicht ist es Dir auch schon mal so gegangen, dass Du dich dabei erwischt hast, wie Du an einem bestimmten abstrakten Bild  hängen geblieben bist, dieses lange betrachtet hast und eine gewisse Sogkraft dabei verspürtest – ohne genau erfassen zu können, warum das so ist.

Nicht gegenständliche Bilder können eine ganz eigene Faszination auslösen, die unser Gefühl  fesseln kann. Sie kann unterschiedliche  Gedankenprozesse beim Betrachtern ansprechen und schickt unsere Vorstellungskraft auf eine Reise.

Sonnenaufgang

Abstrakte Kunst zu verstehen ist nicht besonders schwer , man braucht nur einen  offenen Geist und eigene Vorstellungskraft.
Man muss  sich von Bekanntem und festgefahrenen Überzeugungen zu lösen und Verständnis aufbringen für neue Dinge. Dann entfaltet sich die Kraft dieser Werke.

Arshile Gorki bringt es folgendermaßen auf den Punkt:

Die Abstraktion ermöglicht es dem Menschen, mit seinem Verstand zu sehen, was er mit seinen Augen physisch nicht wahrnehmen kann. Die abstrakte Kunst ermöglicht es dem Künstler, das Unendliche über das Greifbare hinaus wahrzunehmen und es aus dem Endlichen herauszuholen. Es ist die Emanzipation des Geistes. Es ist eine Erkundung unbekannter Gebiete.”

Bei dieser Kunstform geht es mir vor allem darum, dem Betrachter ein nicht greifbares und emotionales Erlebnis zu bieten – und meistens ist dieses Erleben für jeden Menschen gänzlich unterschiedlich, abhängig von seiner individuellen Persönlichkeit und seinem Gemütszustand zum Zeitpunkt des Betrachtens.