m August 1902 wurde nach zwei Jahren Bauzeit am Ufer des Domjüchsees bei Neustrelitz die Großherzogliche Landesirrenanstalt Domjüch eröffnet. An diesem Tag wurden 70 Frauen und 60 Männer aus dem alten Landesgefängnis Neustrelitz in die neue und zur damaligen Zeit sehr modernen Anstalt verlegt.
Zur Anlage gehören das Verwaltungsgebäude, 4 Krankenhäuser, Küche und Waschküche, Maschinenhaus mit Wasserturm und Schornstein, sowie ein Landwirtschaftsgebäude.
Mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten 1933 begann die Diskriminierung psychisch kranker Menschen mit den beginnenden Zwangssterilisationen, die auch viele Patienten der Heil- und Pflegeanstalt Domjüch betraf. Zwischen 1935 und 1941 wurden mindestens 95 Patienten der Heil- und Pflegeanstalt Domjüch (42 Frauen und 52 Männer) zwangssterilisiert.
Am 30. April 1945 besetzt die Rote Armee das Gelände der Domjüch. Die meisten Patienten der Anstalt hatten zu diesem Zeitpunkt bereits die Anstalt verlassen. Mit dem Einmarsch der Roten Armee endet die Zeit der Heilanstalt auf dem Gelände der Domjüch. Das Militär wird das Gelände erst im Jahre 1993 wieder verlassen.
( Textauszug aus: Verein zum Erhalt der Domjüch)
Das Gelände der ehemaligen Landesirrenanstalt Domjüch in Neustrelitz war 2019 Veranstaltungsort des Artbase Festivals. Rund 130 weltbekannte Street-Art-Künstler kamen angereist, um beeindruckende Murals, Stencils, Paintings, Paste-Ups und Graffitis an die alten Gemäuer zu bringen. Für Fotografen, aber auch zu Führungen, kann man das Gelände von dem Verein zum Erhalt der Domjüch buchen. So kann man alle Kunstwerke noch einmal in Ruhe und mit viel Zeit erkunden und fotografieren.