Die Hauptstadt von Ligurien, Genua = La Superba auch  die Stolze genannt, hatte über Jahrhunderte eine führende Rolle in der Region.

Wir Drei:  Helmut / Elke / Michael

machten uns mit dem Nightjet auf, um für 5 Tage die Stadt zu erkunden. Da der Bahnhof mitten in der Stadt liegt, ist das eine gute Ausgangsbasis.

Genua erstreckt sich an steil zum Meer abfallenden Hügeln.  Treppen, Aufzüge und Zahnradbahnen führen nach oben  und bieten oft eine großartige Aussicht.

Die Altstadt ist für Autos ungeeignet, weil die Gassen so eng sind. Auf den breiteren Straßen fahren aber regelmäßig Busse. Oft kann man die wunderschönen Paläste gar nicht richtig bewundern, weil einfach der Abstand fehlt.

Carruggi, sind von hohen Häusern gesäumt. Man könnte unendlich in den „carruggi“, den sehr schmalen Gassen spazieren gehen, ohne davon müde zu werden.

 

 

 

 

 

Touristen fotografieren einen Obstladen am Abend in der Altstadt

 

 

 

 

 

Der gut erhaltene historische Stadtkern, wurde 2006 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

In der Zeit zwischen 1000 und 1700 blühte der Handel mit Gewürzen und Seide und machte Venedig ordentlich Konkurrenz. Prächtige Paläste konnten gebaut werden.

Piazza Ferrari , ist das Herz und den Lebensmittelpunkt der Stadt. Ein großer kreisförmiger Springbrunnen, ein großartiges Fotomotiv, dominiert den Platz .  Benannt ist die Piazza de Ferrari nach dem in Genua geborenen Politiker Raffaele de Ferrari, einem der reichsten Männer Italiens in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Wenn man den Platz überquert, gelangt man zum Opernhaus Carlo Felice und dem Palazzo Ducale, dem ehemaligen Dogenpalast.

 Garibaldi  lebte erst in Südamerika, in Italien wollte  das zersplitterte Land einen und die Republik ausrufen.

Theatro Felice, brannte nach einem Bombenangriff 1944 aus und wurde innen neu und hochmodern gestaltet.

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Ein altes Opernhaus

Die Arkaden mit prächtigen Bodenfließen und Kassentendecken.

Direkt von der Piazza de Ferrari  zweigt die Via XX Settembre ab. Eine moderne Einkaufssstraße mit  eleganten Modeboutiquen und Kaufhäusern , unter historischen Arkaden mit buntem Mosaik auf dem Boden.  Sie ist eine der Hauptverkehrsstraßen der Stadt.

Prefettura (Polizeistation) Doria Spinola, Dieses schöne Herrenhaus aus dem 16. Jahrhundert, das den Genuesen als Palazzo Doria Spinola am besten bekannt ist, wurde in der Nähe des nicht mehr vorhandenen Stadttores Acquasola für Admiral Antonio Doria errichtet – einem Verwandten von Andrea Doria und einem Stratege der spanischen Krone zwischen 1541 und 1543 1624 ging das Gebäude an die Familie Spinola.
Da es jetzt Regierungsbüros oder Prefettura beherbergt, können die Besucher die Fresken an der Fassade bewundern und den mit Fresken geschmückten Flur und den quadratischen Eingangshof mit einer doppelten Anordnung von Loggien und exquisiten Stuckverzierungen besuchen.
Die Fresken in der oberen Loggia sind Ansichten der Stadt und zeigen die weitreichenden Interessen ihres international hochrangigen Eigentümers.

Im Palazzo San Giorgio, am Hafen gelegen, wurde Marco Polo gefangen gehalten und schrieb dort, angeblich, seine Wunderbaren Reisen.

Palazzo Giorgio, liegt direkt am Hafen, und ist mit vielen Frensken geschmückt.

Piazza Banchi, im unmittelbaren Hafenbereich, war das Zentrum des Handels. Schon im Mittelalter wurde hier ein florierender Kornmarkt abgehalten. Die erste Kirche wurde im 9. Jh errichtet, später durch einen Brand vernichtet und wieder aufgebaut. Im Untergeschoss waren Verkaufsläden und im Stockwerk darüber lag die Kirche.Man erreicht sie über eine Treppe mit vielen Stufen.

Palazzo Reale, 1643 gebaut von der Familie Balbi, wurde bald wieder umgebaut im barocken Stil. Auffallend ist der Innenhof, mit seiner schönen Gartenanlage mit weitem Blick über den Hafen.

     

Piazza die Santa Brigida war unser Lieblingsaufenthalt, der Wein kostete 2 € und die Fladenbrote waren köstlich.

Loggia die Mercanti, wurde im 16. Jh gebaut, um Platz für die Stände und Tische der Geldwechsler zu schaffen. Die Öffnungen wurden im 19. Jh verglast.

Palazzo dell´ Universita´, ( 32 000 Studierende ) in der Via Balbi wurde 1634 als Jesuitenkolleg gebaut. Seit 1745 dient sie als Universität. Das Atrium im Innenhof mit Säulen  und  einem hängenden Garten.

Santissima Annunziata del Vastato, die ursprüngliche Kirche stammt aus dem Jahr 1520, wurde später von der Familie Lomellini umgebaut. Das Mittelschiff steht ganz unter der Glorifizierung Christi und der Jungfrau Maria. Das Fresko in der Kuppel zeigt Marias Himmelfahrt.

San Siro, wurde zum ersten Mal im 4. Jh erwähnt, sie war einst die Kathedrale von Genua.

San Filippo, der Bau des heutigen Komplexes, begann 1674, die Arbeiten wurden 1712 abgeschlossen.

San Giovanni de Pre´ , 1180 von den Johannitern gegründet. Hier wohnten wir kurz einem Gottesdienst bei. Es verfügt über eine zweigeschossige Struktur, die aus zwei separaten Kirchen besteht, die ursprünglich verschiedenen Zwecken dienten: Die obere Kirche war für Mönche / Ritter gedacht und der untere war offen für Anbetung für Pilger und Anwohner.

San Donato, aus dem 12. Jh in  romanischer Architektur. Das  Hauptportal ist noch original, ebenso wie der Glockenturm.

Santo Stefano, wurde Ende des 12. Jh errichtet, es erlitt große Schäden im 2. Weltkrieg und wurde danach wieder aufwändig restauriert. Die Fassade hat Streifen aus schwarzem und weißem Marmor.

So sah die Kirche nach dem 2. Weltkrieg aus.

Duomo San Lorenzo, ist das schönste und größte Gotteshaus. Die Fassade aus weißem Marmor und schwarzem Schiefer, ist ein  Merkmal der ligurischen Kirchen.

Nach einem Brand wurde die Kirche im 14. Jh  erneuert, im  gotischen Stil aber die romanischen Säulen stammen noch von dem Vorgängerbau. Als San Lorenzo um 1100 errichtet wurde, war Genua eine aufsteigende Seemacht. Die Genueser waren hervorragende Seefahrer., handelten  mit Olivenöl und Wein und brachten von den Kreuzzügen Reliquien wie der Asche Johannes’ des Täufers, aber auch Truhen voller Geld zurück. Genug um prächtige Paläste und  Kirchen zu bauen.  Die Kirche ist der Mittelpunkt der Stadt.

Il Gesu, Das  barocke Innere besteht aus einem einzigen Raum mit einer  großen Kuppel. Der Marmorboden ist aufwendig gestaltet und  die Säulen und die Wände sind mit Marmor verkleidet. Die wertvollsten Gemälde der Kirche sind von Peter Paul Rubens: Die Beschneidung Christi ( 1620 )und Der Heilige Ignatius heilt eine Besessene.

    

Palazzo Ducale ( Dogenpalast ) , ist der größte Palast. Hier residierten die Dogen . Der erste Doge der hier 1339 ernannt wurde war Simon Boccanegra. Der Palast besteht aus mehreren Teilen, Säulen und Fresken zieren den Palast  die sich um das  Atrium gruppieren.

Innenhof

Demo vor dem Palazzo Ducale

Palazzo Doria Pamphily (die Principe) . Als Andra Doria 1529  auf der Höhe seiner Macht war, ließ er  diesen Palast bauen. .

Ein Schüler Raffaels schuf die Innenausstattung. Zuerst kommt man in ein Atrium, mit Fresken der Geschichte der Könige von Rom.

Die Deckenfresken im Salon de Giganti, stellen die Giganten dar  die von Jupiter niedergestreckt werden. Auf den Wandteppichen ist die Schlacht von Lepanto dargestellt.

Der Park, der früher bis zum Meer reichte, musste zT der Eisenbahn und der Hochstraße weichen, ist aber trotzdem noch traumhaft schön.

Die Fontana di Tritone, von einem Schüler von Michelangelo .

Die Stazione Marittima , der Hafen, wo jetzt die großen Schiffe ablegen, war einst der Privatkai von Andrea Doria.

Palazzo Lomellino

Die Piazza San Matteo . Dieser hübsche Platz  liegt mitten im  Gewirrs der malerischen Altstadtstraßen. Die berühmte römisch-katholische Kirche San Matteo war früher im Privatbesitz.

Der Palazzo war das Machtzentrum der Doria, eines alten, sehr reichen Geschlechts. Die Familie spielte eine wichtige Rolle in der Geschichte  Italiens vom 12. bis zum 16. Jahrhundert. Die Kirche wurde  Martino Doria als private Kapelle  gebaut.

Mit der Zahnradbahn fuhren wir auf den Righi, der einen weiten Blick über den Apennin bot.

Die Totenstadt von oben

Cimitero di Staglieno, ist die Totenstadt und liegt am nördlichen Stadtrand. Die monumentalen Grabmäler (ab 1840) faszinieren durch ihre lebensnahe Darstellung.

Die reichen Familien Genuas ließen sich ihre Grabhäuser am Hang errichten. Unzählige  Kapellen liegen in einer idyllischen Landschaft und sind von Bäumen umgeben.

Am Fuße der Hügel befinden sich Gräber der Mittelschicht. Oft schmücken aufwendig gestaltete Skulpturen die Gräber . Es beeindruckt ihre naturgetreue Darstellung.

Frauenstatuen von  hauchdünnen Schleiern bedeckt, wirken natürlich. Aristokraten ließen ihre ganze Familien in Stein bearbeiten, um für immer mit ihnen vereint zu sein. Inzwischen überdecken Staub- und Schmutzablagerungen die Grabfiguren, der Grauschleier bildet eine besondere Patina.

Bigo, Schiffsmasten waren das Vorbild für die Kunstinstallation, in der sich ein drehender Panoramaaufzug 40 m nach oben schwingt.

Zum Schluss noch ein paar Streetfotos

Was gibt es sonst noch in Genua?

Roller, Roller, Roller